Das Haus zum Korn ist im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte der Stadt Zürich verzeichnet.
Geschichte
In einem gemeinsamen Grossunternehmen senkten SBB und Stadt Zürich von 1918 bis 1927 die Gleise der linksufrigen Zürichseebahn unter Strassenniveau ab. Dafür mussten Gräben und Tunnels ausgehoben und die Sihl verlegt werden. Für die gewonnenen Areale entwarf Stadtbaumeister Hermann Herter Pläne für eine Überbauung und für das Quartier Sihlhölzli eine spezielle Bauordnung. Alle Neubauten entsprachen seinen modernen Ideen. Doch dann kam die Weltwirtschaftskrise und mit ihr die Arbeitslosigkeit, es fanden sich keine Investoren mehr, weder Private noch Genossenschaften. So war die Stadt froh, als die Genossenschaft zum Korn Interesse zeigte. Ihre Räume an der Körnerstrasse waren zu eng geworden. Bereits im Krieg, am Tag vor der Generalmobilmachung, unterschrieb sie den Kaufvertrag. Nach Plänen von Architekt Willy Roth, der sich weitgehend an Herters Vorgaben hielt, erstellte sie ein Verbandshaus für sich und die Gewerkschaft VHTL mit neun grossen Büros, die zum Teil untervermietet wurden, zwei Ladenlokalen, zwei Wohnungen und einem Sitzungssaal für 50 Personen im obersten Stock, dazu nebenan ein Wohnhaus. Das Haus zum Korn bildet mit seinem Pendant, dem privaten Geschäftshaus zum Schimmeltor, eine monumentale Torsituation am Bahnhof Wiedikon. Nach der Fertigstellung zog auch der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ein, der sich erst 1956 ein eigenes Haus baute. 1955 kam ein alkoholfreies Café unter den Arkaden hinzu. Das Haus ist im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte der Stadt Zürich verzeichnet.